Ruanda

Grenzen

 Ruanda besitzt mit insgesamt vier Staaten eine gemeinsame Grenze. Es sind dies Grenzen zu:
Burundi mit einer Länge von 290 km, zum Kongo mit einer Länge von 217 km, Tansania mit einer Länge von 217 km sowie Uganda mit einer Länge von 169 km.

 

Uhrzeit

 Für Ruanda gilt gegenüber der Mitteleuropäischen Zeit (MEZ), also der Zeit (ohne Sommerzeit) in Deutschland, Österreich und der Schweiz der folgende Wert. Dabei bedeutet ein Minuszeichen, dass es dort früher, ein Pluszeichen, dass es dort später als nach MEZ ist:

 

Δt (MEZ) = + 1 h

 

Sonnenhöchststand in Kigali

 Kigali liegt auf einer südlichen Breite von rund φ = 02° (exakt: 01° 56').
Sofern die Deklination Δ der Sonne den Wert von 01° 56' Süd besitzt und sich damit der Bildpunkt der Sonne genau über der Stadt befindet, steht die Sonne senkrecht über der Stadt. Das geschieht genau zweimal im Jahr, und zwar grob gerechnet 8 Tage vor dem 21. März und 8 Tage nach dem 21. September.
Achtung
Sofern sich der Bildpunkt der Sonne und damit die Deklination Δ nördlich der Breite von Kigali befindet, steht die Sonne zur Mittagszeit nicht im Süden, so wie in unseren Breiten, sondern im Norden. Die Sonne wandert also in diesem Fall von Osten über Norden nach Westen, wo sie dann, wie bei uns, untergeht.

 

Fläche/ Bodennutzung

  Ruanda umfasst eine Fläche von insgesamt 26.338 km2
 
Davon sind
·       Wald
        Rund 20% des Landes sind bewaldetes Gebiet. 
·        Wiesen- und Weideland
        Rund 19% des Landes werden als Wiesen- oder Weideland genutzt. 

     Äcker und Felder
        Rund 47% des Landes werden als Ackerland oder Felder genutzt, 

        besonders zum Anbau von Tee, Kaffee, Zuckerrohr und Reis sowie

        Bananen, Süßkartoffeln, Maniok und Bohnen.

 

 

Vergleiche Um die Fläche des Landes einschätzen zu können, sind die Flächen der folgenden Länder dargestellt:
Bundesrepublik Deutschland (357.022 km2), Luxemburg (2.586 km2), USA (9.772.614 km2), Indien (3.29 Millionen km2), Japan (377.801 km2) sowie China (9.572.909 km2).

 

Berge

 Der höchste Berg des Landes ist der Karisimbi mit einer Höhe von 4.507 m.Ein weiterer hoher Berg ist der Karonje mit einer Höhe von 2.955 m.
Vergleiche
Um einen Vergleich über die Höhe der Berge dieses Landes zu besitzen, seien die Höhen der folgenden Berge dargestellt:Der höchste Berg Deutschlands ist die Zugspitze (2.964 m), der höchste Berg Europas ist der Mont Blanc (4.807 m) in Frankreich. Neueste Messungen haben jedoch eine Dicke der den Gipfel bedeckenden Eisschicht von etwa 10 m ergeben. Damit läge die wahre Höhe des Berges unter der magischen Grenze von 4.800 m. Der höchste Berg der Türkei ist der Ararat (5.165 m) im Anatolischen Hochland, der höchste Berg Nord- und Südamerikas ist der Aconcagua (6.960 m) in Argentinien, der höchste Berg der USA ist der in Alaska gelegene Mount McKinley (6.193 m), der höchste Berg Afrikas ist der Kilimandscharo in Tansania (5.895 m) und der höchste Berg der Erde ist der Mount Everest (8.850 m) in Nepal/Tibet.

 

Flüsse

 Der längste Fluss des Landes ist der Kagera mit einer Länge von rund 850 km.Weitere Flüsse in dem Land sind der Mukungwa sowie der Rukarara-Nyabaronge-Akagera ("weißer Nil", der kleinere der beiden "Quellflüsse" des Nil).

 

Seen

 Das Land umfasst zahlreiche kleinere und größere Seen. Der größte See ist der Kiwu-See mit einer Fläche von etwa 2.650 km2. Weitere Seen sind der Burera-See, der Ruhondo-See, der Rweru-See, der Ihema-See, der Hago-See, der Kivumba-See, der Nasho-See und der Mpanga-See.  

 

Bevölkerung, Städte

 

Anzahl

 Ruanda hat  insgesamt ca. 11  Mio. Einwohner.
Vergleiche
Um einen Vergleich mit anderen Ländern zu ermöglichen, sind die ungefähren Einwohnerzahlen einiger Länder dargestellt: Bundesrepublik Deutschland (82 Mio.), Österreich (8,1 Mio.), USA (280 Mio.), VR China (1,3 Milliarden), Indien (1 Milliarde) sowie Ägypten (77,5 Mio.).

Religionszugehörigkeit

 Die Bewohner Ruandas sind zu etwa 50% Christen (überwiegend katholisch), 10% sind Muslime und der Rest sind u.a. Anhänger von Naturreligionen.

 

Landessprachen

 Die Amtssprache in Ruanda ist seit 2009 Englisch (vorher Französisch). Ferner werden Kinyarwanda und Französisch gesprochen, die Geschäfts-sprache ist Swahili.

 

Hauptstadt, weitere Städte

 Die Hauptstadt von Ruanda ist Kigali, und zwar mit einer Einwohnerzahl von ca. 800.000.Weitere Städte sind:
Butare mit rund 45.000 Einwohnern, Ruhengeri mit rund 30.000 Einwohnern und Gisenyi mit rund 26.000 Einwohnern.

 

Feiertage

 

Datum

Feiertag

Januar/Februar

Chinesisches Neujahrsfest

1. Januar

Neujahr

28. Januar

Tag der Demokratie

März/April

Ostern

7. April

Genozid-Volkstrauertag

1. Mai

Tag der Arbeit

1. Juli

Unabhängigkeitstag

4. Juli

Befreiungstag

1. August

Erntedankfest

15. August

Mariä Himmelfahrt

8. September

Kulturtag

25. Septemember

Tag des Referendums

26. Oktober

Tag der Streitkräfte

1. November

Allerheiligen

November

Eid al-Fitr (Ende des Ramadan)

25./26. Dezember

Weihnachten

 

Politik

 Unabhängigkeit: seit 1. Juli 1962
Staatsform/Regierungsform:
Präsidiale Republik
Staatsoberhaupt:
Dr. h. c. Paul Kagame (FPR), Präsident; Amtsantritt: 22.04.2000, gewählt 25. August 2003 (Amtszeit: 7 Jahre) Wiederwahl: August 2010
Regierungschef:
Bernard Makuza (parteilos),
Außenminister:
Louise Mushikiwabo (FPR)
Parlament:
Zwei-Kammerparlament bestehend aus: Abgeordnetenhaus (80 Sitze, davon 53 Sitze direkte Wahl und 27 Sitze indirekte Wahl): FPR-Liste (mit PDC, PDI, PSR, UDPR, PPC, PSP) 42 Sitze; PSD 7 Sitze; PL 4 Sitze (letzte Wahlen 15. bis 18. September 2008, Wahlperiode 5 Jahre); 45 der 80 Sitze sind durch Frauen besetzt die Verfassung (Art. 76) sieht ein Quorum für Vertreterinnen der Frauen von 24 Sitze, Jugendvertreter 2 Sitze, Behindertenvertreter 1 Sitz vor.
Senat mit 26 Senatoren:
in indirekter und geheimer Wahl gewählt (14), bzw. vom Präsidenten (8) oder vom Forum der politischen Parteien ernannt (4), Legislaturperiode 8 Jahre
Regierungsparteien: In der Regierung und im Parlament vertreten:
FPR: Front Patriotique Rwandais (38 Abgeordnete); PDC: Parti Démocratique Centriste (1 Abgeordneter); PDI: Parti Démocratique Idéal (1 Abgeordneter); UDPR: Union Démocratique du Peuple Rwandais (1 Abgeordneter); PSR: Parti Socialiste Rwandais (1 Abgeordneter); Im Parlament vertreten: PSD: Parti Social Démocrate (7 Abgeordnete); PL: Parti Libéral (4 Abgeordnete)
Gewerkschaften:
Unter dem Dachverband des "Centre des Syndicats des Travailleurs du Rwanda" (CESTRA)
Verwaltungsstruktur des Landes:
Kigali-Stadt sowie 4 Provinzen („Nord, West, Süd, Ost“) mit insgesamt 30 untergeordneten Distrikten; die Distrikte sind in Sektoren und Zellen unterteilt.
Mitgliedschaft in internationalen Organisationen:
VN, VN-Sonder- und Unterorganisationen; (Afrikanische Union); COMESA (Gemeinsamer Ost- und Südafrikanischer Markt); ICGLR (Internationale Konferenz der Große Seen Region); CEPGL (Wirtschaftsgemeinschaft der Länder der Großen Seen), EAC (Ostafrikanische Gemeinschaft) seit Juni 2007, Commonwealth of Nations seit November 2009
Wichtigste Medien:
Das staatliche Presseamt ORINFOR betreibt Radio Rwanda (ein UKW- und KW-Programm) sowie das staatliche Fernsehen, im Schriftbereich die Wochenzeitung IMVAHO und die 14-Tages-Zeitung NOUVELLE RELEVE. Die auflagenstärksten Zeitungen sind neben IMVAHO die Militärzeitung INGABO (monatlich) und die katholische 14-Tages-Zeitung Kinyamateka. Regierungskritische Zeitungen sind UMUSESO und UMUCO. Englischsprachig erscheinen New Times (täglich, regierungsnah), Newsline und Focus (unregelmässig, regierungskritisch). Die Presseagentur RNA (Rwandan News Agency) veröffentlicht Pressedepeschen. Deutsche Welle, und Voice of America sind in Kigali über UKW zu empfangen

Essen und Trinken

 

Essen

 Die traditionelle Küche in Ruanda basiert vorwiegend auf Maniok, Süßkartoffeln, Bohnen und Kochbananen. Die Rezepte sind sehr einfacher Natur. "Isombe" ist ein spinatähnlicher Brei aus grünen Maniokblättern, der gern mit Trockenfisch gegessen wird. Ein weiteres wichtiges Gericht ist "Bugali", ein Brei aus Maniokmehl.

 

Trinken

 In Ruanda wird ein einheimisches Bier gebraut.  Weitverbreitet ist das "Bananenbier", das meist in Eigenproduktion hergestellt wird.

Sehenswürdigkeiten

 

Sakralbauten und sakrale Einrichtungen

 Kathedrale in Kabgayi, Kathedrale in Butare 

 

Kulturelle und wissenschaftliche Einrichtungen

 Völkerkunde-Museum in Butare

 

Parkanlagen

 Botanischer Garten in Butare

 

Naturschönheiten

  •   Mungesera-See 
  • Rusumo-Wasserfälle 
  • Parc des Volcans
    Die beeindruckende Landschaft dieser Vulkankette, die einen Teil der Virunga Conservation Area bildet, ist einer der letzten Lebensräume der vom Aussterben bedrohten Berggorillas. 
  • Höhlen bei Kaboza und Nyenji am Südufer des Kiwu-Sees 
  • Heilquellen bei Nyakabuye
  • Rugege-Wald bei Nyakabuye
    Hier kommen seltene Tier- und Pflanzenarten vor.
  • Grotten von Bihongori bei Mushubati
  • Akaagera-Nationalpark bei Gabiro
    Der Park bildet den Lebensraum für Löwen, Zebras, Antilopen, Nilpferde, Büffel und Leoparden.
  • Virunga-Vulkane zwischen Ruhengeri und Gisenyi
    Die Region ist besonders beliebt bei Bergsteigern. Hier können auch Wanderungen zu den Berg-Gorillas unternommen werden. 

 Reisemedizin, Risiken

 

Infektions-Erkrankungen

 In Ruanda ist mit den folgenden in Deutschland bzw. Mittel- und Nordeuropa nicht oder eher seltener verbreiteten Infektions-Erkrankungen zu rechnen:

Malaria
: Es besteht landesweit ein hohes Infektionsrisiko, das sich während der Regenzeit noch erhöht. Dabei erfolgen über 90% der Infektionen mit der sehr gefährlichen Malaria tropica, der Rest mit der Malaria tertiana. 
Amöbenruhr - Bakterienruhr 
Bilharziose - es besteht landesweit ein Infektionsrisiko Cholera - ein Infektionsrisiko besteht aber nur bei Reisenden, die mit verschmutztem Wasser oder kontaminierten Lebensmitteln in Berührung kommen können 
Darminfektionen durch verunreinigte Lebensmittel oder kontaminiertes Wasser, so u.a. durch Amöben, Lamblien, Salmonellen, Shigellen, Wurmbefall und alle möglichen Arten an Viren und Bakterien 
Fleckfieber - besonders in Gegenden mit Läusen           Gelbfieber - es besteht landesweit ein hohes Infektionsrisiko, das sich während der Regenzeit noch erhöht. 
Hepatitis A und B - Kinderlähmung, Polio -                Meningokokken-Meningitis - Schlafkrankheit      Tetanus - Tollwut -  Typhus

 

Impfempfehlungen

 Bei Reisen nach Ruanda werden Impfungen gegen die folgenden Krankheiten empfohlen:
Diphtherie - eine Impfung gegen Diphtherie sollte grundsätzlich immer, auch im Heimatland, bestehen.       Gelbfieber - unbedingt!!
Hepatitis A und B
Kinderlähmung, Polio - eine Impfung gegen Polio sollte grundsätzlich immer, auch im Heimatland, bestehen.      Meningokokken-Meningitis
Tetanus - eine Impfung gegen Tetanus sollte grundsätzlich immer, auch im Heimatland, bestehen.     Tollwut - aber nur bei Risikoreisenden, die mit den Überträgertieren in Berührung kommen können.         Typhus - aber nur bei Reisenden, die mit verschmutztem Wasser oder kontaminierten Lebensmitteln in Berührung kommen können.

 

Impfpflicht

 

Für die Einreise ist eine gültige Gelbfieberimpfung vorgeschrieben.

 

Malariaprophylaxe

 Bei Reisen in das Land ist es dringend angeraten, sich einer Malariaprophylaxe zu unterziehen. Wem die Nebenwirkungen bedenklich erscheinen, sollte aber wenigstens ein "Stand-By-Präparat" mit sich führen.

 

!! Vor einer Reise nach Ruanda sollten Sie sich unbedingt ärztlich beraten lassen !! 

 


Gefährdungen / Aktuelle Warnhinweise

 finden Sie auf folgender Homepage:

Auswärtiges Amt der Bundesrepublik Deutschland
Bürgerservice
Telefon: 0049 - (0)30 - 5000 - 2000
Fax: 0049 - (0)30 - 5000 - 51000Aktuelle

www.auswaertiges-amt.de